Wer Kräuter zieht, bietet Insekten eine Futterquelle. Die überwiegende Zahl der Küchenkräuter zählt zur Familie der Lippenblütler und alle diese Pflanzenarten besitzen eine Blüte mit Ober- und Unterlippe über einer langen Blütenröhre. Dort sammelt sich Nektar, der Insekten anlockt.

Bienen, die zum Naschen in die Röhre schlupfen, oder Schmetterlinge mit ihrem Saugrüssel kommen in Kontakt mit den Staubbeuteln der Blüte. Mit ihrer Pollenladung fliegen die Insekten weiter zur nächsten Blüte, wo sie Staubkörner auf der Narbe abstreifen, während sie die Nektarquelle aufzusuchen. Präzise abgestimmt zwischen Tier und Pflanze funktioniert die Bestäubung. Schön lässt sich dies an unseren Küchenkräutern beobachten, die im Garten oder in Töpfen auf dem Balkon wachsen.

Im Frühjahr öffnet das Rosmarin seine hellblauen Blüten, Thymian strahlt mit Quirlen rosa Blütchen, im Juni folgen Salbei und Lavendel, im Hochsommer Majoran, Oregano und Ysop. Alle erweisen sich als wertvoll in der Küche und hilfreich für die Insektenvielfalt.