Kormorankolonie am Unterensinger Baggersee

Foto: Elke Polczer
Foto: Elke Polczer

 Seit nunmehr 25 Jahren zählen wir die Komorane im Naturschutzgebiet Am Rank (Röhmsee) in Unterensingen: Wenn abends die Dämmerung anbricht, kehren die großen schwarzen Vögel von ihren Futterplätzen zurück und suchen ihre Schlafplätze in den Baumkronen am See auf. Mehr als 130 Vögel hatten wir im vorigen Jahr gezählt, in den beiden Jahren zuvor waren es 85 und 83.

 

Kormorane waren in Baden-Württemberg fast verschwunden. Inzwischen ist die Art nach dem Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt, seit einiger Zeit vergrößern sich die Bestände wieder.

 

In einem Jahr zählten wir sogar mehr als 300 Kormorane. Seither hat sich die Zahl der Vögel eingependelt. Sportfischer sehen dies mit Skepsis. Sie führen den Rückgang von Fischpopulationen auf fischfressende Vögel zurück. Die Umweltverbände dagegen halten Schadstoffe im Wasser und fehlende Rücksichtnahme auf die Gewässerökologie für die Ursache.

 

Kormorane kommen vorwiegend im Winter nach Süddeutschland, die meisten Vögel brüten an der Küste. Sie können bis zu 90 Sekunden lang und 30 Meter tief tauchen. Sein mit Wasser vollgesogenes Gefieder lässt der Vogel von Wind und Sonne trocknen. Dazu breitet er die Flügel in seiner charakteristischen Haltung auf einem Ruheplatz aus. 

  

Kormorane auf ihren Schlafplätzen. - Foto: Agnes Pahler
Kormorane auf ihren Schlafplätzen. - Foto: Agnes Pahler

Wesentlich weniger Vögel als in den vergangenen Jahren konnten wir am 20. Januar 2024 beobachten. Es waren zum Einbruch der Dunkelheit nur 34.

 

Wir hatten zunächst strahlend blauen Himmel, der in ein leuchtendes Abendrot überging. Trotz der klirrenden Kälte genossen wir die Stimmung. Die Vögel nahmen nahe am Beobachtungsplatz ihre Schlafplätze ein und die Mutigsten unter den Beobachtern konnten sich über das gefrorene Eis noch weiter heranwagen.